über eine Queerness des Seins

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In drei Räumen – einer begrenzte Plattform – weiß vergittert und quadratisch, die anderen beiden liegen zwischen einer dystopischen Landschaft und einem gekippten auf einen Leuchtturm hin zuspitzendes Dreieck – sind wir Körper, die über die Materialien, die wir an jedem Ort vorfinden, und die Handlungen, die uns in Momenten der Koexistenz miteinander verbinden, hinaus gestikulieren.

In diesen transienten, performativen Beziehungen entfalten wir uns zu Formen der Autonomie, die sich einander hingeben und füreinander da sind. Dieser ‘Schenkungsakt’ an jedes Selbst, an jemand anderen, als Material oder mit einem anderen queeren Körper ist der Punkt, an dem ein Gefühl für diesen Körper zu einer Sammlung von Dingen, Wesen werden kann, himmlischen oder anderen- als eine expansive Liste in einem Prozess des Wissens und Nichtwissens.

In diesen Beziehungen öffnet sich der queere Körper in Räume, die die Art und Weise, wie wir die Natur kennen, fühlen und in ihr sind, unterbrechen. Hier lassen wir Queerness die patriarchalische und kapitalistische Ordnung der Dinge stören, die durch Status-quo-Strukturen aufrechterhalten wird.

Wo queere Körper an den Erwartungen scheitern, die an sie gestellt werden, können sie durch die Rückeroberung von Räumen, die gewöhnlicherweise normativen Körpern und Prozessen vorbehalten sind, die inhärenten Voreingenommenheiten und strukturellen Ungleichheiten aufdecken, die den Systemen innewohnen und beeinflussen wie wir die Natur, die Landschaft und das empfindliche Gleichgewicht, welches das Ökosystem darstellt, betrachten, nutzen und zu ihr in Beziehung stehen.

Hier können wir „verlernen“, um zu erweitern und transformieren.

In der Hoffnung, Räume für andere Seinsweisen jenseits von Klassifizierungen zu öffnen, verändert dies unsere Beziehung zu uns selbst und zur Ökologie um uns herum. Wir sind auch eine Ökologie innerhalb der Natur der Queerness, wir erforschen, was es bedeutet, „gegen die Natur“ zu gehen, „natürliche“ gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten und zu spüren, was es sein könnte, von Sinnen, Körpern, begehrenden Objekten, Subjekten, anorganischer und organischer Materie geleitet zu werden, die vor uns da waren und zu denen wir immer wieder zurückkehren.

Die Performance ermöglicht den Prozess, was es in einer Gesellschaft, die uns als abweichend und unpassend betrachtet und uns zum Schweigen bringt, bedeutet zu sein und zu werden.          Was kann es sein, einfach nur zu sein?

gesprochen von Klaut

on a queerness of being

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Within three spaces – one, a  constrained platform – white barred and squared,  the other two lie between a dystopian landscape and a tippled triangle pointed by a lighthouse, we are bodies, gesturing beyond the materials we find and the actions that bind us together in moments of co-existing.

In these transient performative relationalities we unfold into forms of agency that give over to and for one another. These ‘gift-acts’ to each self, to another, as a material or with another queer body is where a sense of this body can become a collection of things, beings, celestial or otherwise- in an expansive list of the processes of knowing and unknowing.

In these relations, the queer body opens up into spaces that disrupt how we come to know, feel and be in nature. Here we let queerness disrupt the patriarchal and capitalistic order of things that is upheld by status quo structures.

Where queer bodies fail at the expectations placed on them, they, by reclaiming spaces usually reserved for normative bodies and processes, can expose the inherent biases and structural inequalities in the systems that influence how we view, use and correlate to nature, the landscape and the delicate balance that is the ecosystem.

Here we can ‘unlearn’ in order to expand and transform.

Hoping to open up spaces for different ways of being outside of classifications, this then changes our relationship to ourselves, and the ecology around us. We are also an ecology within the nature of queerness, we explore what it is to go ‘against nature’, to transgress ‘natural’ societal boundaries and feel what it could be to be led by senses, bodies, desiring objects, subjects, inorganic and organic matter that came before us and that we return to time and time again.

Performance enables the process of what it is to be and to become ourselves in a society that sees us as aberrant, inappropriate and silences us.          What can it be, to just be?

 

Text: selina bonelli