living archives – Open Source Performance | 26.06.2021
26.06.2021 | 14:00
Organizer: Thomas Reul, Valerian Maly
Fotos: Dominique M. Wainstein
mit: Gernot Bogumil, Irmgard Himstedt, Anja Ibsch, An Malv, Karin Meiner, Boris Nieslony, Christiane Obermayr, Carlotta Oppermann, Thomas Reul, Rolf Schulz, Ivan Stoyanov
Am 26.06.2021 lud PAErsche Aktionslabor e.V. ein zu „living archives – Open Source Performance“, einem Performance-Kunst Format das um den Begriff des „living archives“ kreiste.
Für die Performance-Kunst – die ephemere Kunst Disziplin par excellence – spielen die Themen der Dokumentation und Archivierung eine besondere Rolle. Wie in kaum einer anderen Kunstgattung sind Archivalien und Memorabilia oft integrale Bestandteile und Materialien des Werkes selbst. Daraus ergeben sich folgende Fragen:
Können Objekte zu handelnden Akteuren einer Zusammenarbeit werden? Wie schreibt sich Materialien ein Geschehen ein? Haben Gegenstände ein Gedächtnis?
Diesen Fragen gingen PAErsche Künstler*innen und Student*innen der Hochschule der Künste Bern nach. In einem mehrstündigen kritischem Gespräch im „Black Kit – Performer’s Archive“ mit dessen Gründer Boris Nieslony und Michael Stockhausen, den Trägern des Archivs wurden u.a. die „blind Spots“ von Archiven so wie die potentielle Verfestigung eurozentristischer Sichten und der daraus folgenden Marginalisierung von Unterrepräsentierten Menschen tematisiert.
Am Tag darauf folgte die siebenstündige Performance „How Performance enters my life“ von Boris Nieslony. Anhand von Notizen zu Personen und Ereignissen entfaltete sich dem Publikum sein Werdegang. Begleitet wurden die Beschreibungen durch Materialien und Aktionen, die für ihn in einem Bezug zu den geschilderten Personen und Ereignissen stehen.
Der künstlerische Diskurs mündet am 26. Juni in einer Open Source Performance. Diese wurde durch die vorangegangenen Gespräche und Eindrücke so wie durch die Praxis der einzelnen Akteur*innen angereichert. Über eine Stunde hinweg entfaltete sich dem Publikum wie Passant*innen eine Kollaborative Situation die zum innehalten und nachdenken anregte.