Austria Colonia 2 – day 2 | Cologne

Day 2
Neues Kunstforum Cologne
13.10.2012

Organizer Rolf Hinterecker, Evamaria Schaller
Solo Performances from Karin Meiner, Daniel Aschwanden, a duo of Evamaria Schaller & Alice de Visscher, Brigitte Wilfing and Michael Dick.

KARIN MEINER
beginnt den zweiten Performance-Abend. Sie gießt Wasser in zwei blaue Schüsseln, dazu mischt sie Gips. Sie steckt ihre beiden Füße in das Gipsgemisch, um ihre Beine ultramarinblau anzumalen. Dazu singt sie “Heißa Kathreinele schnür dir die Schuh” und steckt dazu Federn in das noch weiche Gipsgemisch. Dann versucht mit den beiden Schüssel zu gehen, zieht sie später nach, entsteigt ihnen und zieht blau-weiße Spuren nach sich. Eine Entwicklung vom Humpeln, Krabbeln bis zum Gehen durch den Raum.

BRIGITTE WILFING
In Form einer poetisch anmutenden Metamorphose performt sie eine sehr sozialkritische Abhandlung der ‚Blase‘ – Finanz, sprichwörtliche, Seifenblase, Luftblase, Luftballonblase. Sie bläst Ballons die sie unter einem dünnen Netzshirt präparierte auf und simuliert einen muskelbepackten, zu Fliegen fähigen Körper. Die wissenschaftliche Definition findet sprachlich statt und wird erweitert mit einer Publikums Interaktion durch Aufblasen von Luftballonen, die ein einer bestimmten Formation installiert werden. Erst der Blick von oben lässt das Wort SPACE erkennen.

EVAMARIA SCHALLER & ALICE DE VISSCHER
Die beiden Performerinnen sitzen auf zwei alten Holzstühlen vor der südlichen Glasfront. Das Publikum spiegelt sich in den Fenstern. Mit minimalistischen Bewegungen bringen sie die Stühle zum quietschen, langsam dann immer heftiger, bis es in einem Crescendo stoppt und beide mit den Zähnen quietschen. Die Kommunikation zwischen den Stühlen wird wieder aufgenommen und ein gemeinsames, wie abwechselndes Kreischen, Quietschen, Stühle-Rücken beginnt von vorne.

MICHAEL DICK
experimentiert mit Sprache. Seine Performance ironisiert die Erwartungshaltung von Aktion und Erlebnis. Er dehnt die Zeit – die er jedoch vorab mittels eines Timers festlegte, durch Gähnen, Stöhnen und trivialen Handlungsansätzen. Ein Wechselspiel aus stimmlichen und sprachlichen Artikulation in Form von Worten, Wortfetzen, Wortanalysen mit minimalistischen körperlichen Bewegungen.

DANIEL ASCHWANDEN
Beginnt sich meditativ zu positionieren. Danach bittet er das Publikum langsam rückwärts ans andere Ende der Halle zu gehen. Er tritt mit einer riesigen Pappkiste ein und versucht sich durch das Publikum zu schleusen. Er trägt, schiebt, wirft, schleppt die Riesenkiste durch den Raum. Ein Wechselspiel von Poesie, Tanz, Gewalt und harter körperlicher Aktion beginnt.